Donnerstag, 11. April 2013

Nicht nur Schnee von gestern

Es ist ein böses Erwachen aus dem langen Winter!  Hilflos und tief erschüttert beginnen die Ansässigen sich über die wenigen bekannten Details zu informieren, eine unfassbare Zerstörung unseres Lebensraumes, welche seit kurzem wie ein Damoklesschwert über allem Leben hier hängt.

Davor ein Blick in unseren Garten

Endlich reißt ein heranziehendes Tiefdruckgebiet das winterliche Skandinavienhoch ein. Nächtliche Regenschauer spülen den Schnee davon, warmer Sonnenschein unter Tags tut das übrige. Viele der Vögel, welche vor 24 Stunden noch an der Flasche, am Körner-Tropf hingen, hüpfen nun eifrig über die noch braune Grasnarbe und holen sich Insekten und Würmer die sich aus dem Schlamm retten, als Leckerbissen.

Natur als Gärtnerin gestaltet den Teich


Unser Garten war ehemals ein wenig ertragreicher Acker, nackte Erde ohne Baum und Strauch, dem Hausbau geopfert. Was ich der Erde genommen habe, wollte ich vielfach wieder zurück geben. Daher wurde das Potential des Hausgartens in den Dienst der "Naturpark-Idee" gestellt. Im Laufe der Jahre ist die ursprüngliche Natur zurück gekehrt, wir leben in einer kraftvollen Symbiose mit ihr.

Die herab fließende Feuchtigkeit wird mittlerweile durch ein Terrassensystem vom Haus weg gelenkt, aber im Garten behalten und in mehreren Naturteichen gesammelt, wo sie zur biologischen Vielfalt beiträgt. Das überschüssige Wasser darf rauschend abfließen. So gibt es mehrmals im Jahr ein "Wasserspektakel" wie auch bei dieser Schneeschmelze. Erstmals habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mehrere Videos davon aufgenommen. Leider hat das heurige Ereignis einen besonders bitteren Beigeschmack, auf welches ich leider noch zurück kommen muss.

Das Atelier Earth Spirit ist keine Marktidee, sondern ein gemeinsam gelebter Ort, offen für Menschen, Tier und Pflanzen der Nachbarschaft. Wasser ist neben der Erde Hauptbestandteil meiner Malerei und der Respekt vor dem Wert und Charakter dieses Gutes ist Grundvoraussetzung für meine Arbeit. Diese Haltung hört nicht an der Staffelei auf, sondern bestimmt auch die Gestaltung des Geländes. Sämtliches belastetes Wasser, welches unseren Garten durchläuft, wird in haendisch angelegten Stufen gereinigt und an Überläufen mit Sauerstoff angereichert.


Das obige Video zeigt einige Terrassen des Überlaufsystems, auch dazu gedacht, das Haus vor Hangrutschungen und Überschwemmungen zu schützen. Das System der temporären Teiche entspricht dem ursprünglichen natürlichen Geländetyp der Region, welches Ortsnamen belegen. Der Hügel gegenüber heißt "Stoczki", was "Teiche" bedeutet, welche sich heute allerdings nicht mehr dort befinden.




Der Garten des Atelier Earth Spirit wurde so gestaltet, dass die Natur wieder ihren Charakter entfalten darf, so kann auch eine Schneeschmelze wieder als Naturereignis erlebt werden. Die Videos zeigen unser natürliches Refugium am Stadtrand von Krakau.
Das mit Hingabe renaturierte Land droht nun durch ein absurdes Autobahnprojekt zerstört zu werden. Angesichts dieses unfassbaren Projektes, das mit EU-Milliarden "gesponsert" wird und welches auch die unzähligen neu hinzugezogenen Krakauer in der Region enteignen und vertreiben wird, zeigt das Atelier Earth Spirit mehr als bisher von seinem bislang wenig bekannten, einstweilen noch naturgeschützten Umfeld. Diese neu entstandene Wohnregion vor Krakau droht nun der Profitgier, welche die EU-Milliardensubventionen für "regionale Entwicklung" entfacht hat, zum Opfer zu fallen.





Die betroffene Bevölkerung muss sich auf einen ungleichen Kampf "David gegen Goliath" einstellen, bei dem die Gegenseite alle Trümpfe in der Hand zu haben scheint. Mit den bereitgestellten Milliarden lassen sich ausreichend Politiker, Sachverständige, Beamte, Anwälte, Bremser, Spitzel und Journalisten kaufen, um Widerstand möglichst im Keim zu ersticken, die öffentliche Meinung zu manipulieren, hinderliche Gesetze abzuändern. Das Projekt hat von Beginn an einen nebulösen Charakter, baut auf Desinformation der Bevölkerung, um zu verhindern, dass es auf lokaler Ebene zu Widerstand kommt, solange es noch gesetzlich verankerte Einspruchsmöglichkeiten gäbe. So werden unbemerkt Fristen verstreichen und verspätete Proteste können mit "gesetzlichen" Begründungen abgewiesen werden, bzw. Protestierende werden später dazu gezwungen sein, sich außerhalb der gebeugten Legalität zu bewegen, da für die Betroffenen ordentliche Rechtsmittel nicht mehr vorgesehen sein werden.


Es ist dies eine offensichtliche Hintergehung der Bevölkerung, ein Ansinnen von geradezu faschistischer Dimension, welches in einem Europa heutiger Zeit nicht mehr möglich sein sollte.  Die Zerstörung einer gesamten Kultur-Region, um "Regionen zu verbinden" steht viel mehr in der Tradition der brutalen, zynischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts, denn eines Europas mit menschlichem Antlitz. Falls dieses Projekt tatsächlich realisiert werden sollte, zum ökologischen, touristischen Image-Schaden der Kulturstadt Krakau, dann wird dieses Europa sein menschliches Antlitz für viele Menschen dieses Landes unwiderruflich verloren haben. Für den gebildeten Krakauer ebenso wie für den einfachen Hausbesitzer oder Landwirt, der mit rechtlichen Winkelzügen enteignet wird, bevor er sich dagegen wehren konnte.




Es geht in diesem speziellen Fall um ein Projekt, welches mit spürbarer krimineller Energie das propagierte  "Europa der Regionen" aushöhlt, indem die ansässigen Menschen getäuscht werden und mit der Wucht einer absurd hohen, korrumpierenden Investitionssumme, die nicht der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Realität des Landes entspricht, entmündigt und enteignet zu werden drohen. Im Vorfeld wird die Bevölkerung mit Desinformation hingehalten, um zeitgerecht dem Ansinnen einen möglichst stabilen "legalen Boden" bereiten zu können.

Ohne jegliche offizielle Information der Bevölkerung wird - abgesehen vom betroffenen Naturschutzgebiet - geradewegs über neu gebaute Häuser und Siedlungen, mitten durch das Wohngebiet zahlreicher Ortschaften gefördert durch EU-Mittel eine  
6spurige Autobahn 
geplant!


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