Samstag, 20. April 2013

Mehr giftige Luft für Krakau

Heute ist ein Tag wichtiger Fortschritte. 1. Der Pfarrer der Gemeinde Korzkiew hat seine Unterstützung zugesagt. 2. Die Bürgerinitiative hat parallel zu vielen anderen Untersuchungen und Maßnahmen ihren Webauftritt unter www.wrogadroga.pl geschafft,  3. Radio Krakau beginnt in unserem Sinne zu berichten.

Punkt 1 ist nicht so unwesentlich. Ein Priester in Polen ist bis heute sehr bedeutend in der Meinungsbildung einfacherer gläubiger Leute - und für das Seelenwohl derer, die es in dieser Sache gar nicht einfach haben. Der Kampf frisst unsere Zeit und Energie.

Wir kämpfen gegen das Autobahnprojekt im Landschaftsschutzgebiet

Der "Böse, feindliche Weg" (wroga droga) ist nun wie ein fauler Zahn im Mund geworden, den man aus der Entfernung nicht sieht, der aber den Betreffenden langsam vergiftet. An einem Platz der Naturnähe und Idylle, inmitten eines friedlichen Frühlings hören wir auf normal zu funktionieren und müssen rund um die Uhr kämpfen. Der Zahn muss behandelt, am besten gezogen werden, sonst bringt er den Betreffenden um.

Krakau ist eine Stadt, die Jahr für Jahr mit Höchstwerten der Smogbelastung zu kämpfen hat. Während der Wintermonate werden die zulässigen Grenzwerte dauerhaft überschritten. Es ist nachweislich die Stadt mit der schädlichsten Luft Polens. Das Umland ist dicht besiedelt, im Westen die Umfahrungsautobahn, eine Ausnahme ist der Nationalpark im Nord(westen). Bei günstigem Wind fördert er frische, atembare Luft in den Krakauer Kessel.

Diese grüne Lunge würde durch diese überregionale Autobahn abgeschnitten werden und die Krakauer hätten so überhaupt keine Chance mehr, halbwegs erträgliche Luft zu atmen. Das Problem der Luftverschmutzung ist meiner Meinung nach der schlimmste Frevel dieses Autobahnprojektes. Es würden sich in der hügeligen Landschaft giftige Luftsee bilden. Ohne frische Atemluft werden zig-tausende Bewohner systematisch krank gemacht.
An warmen Smogtagen sieht man eine schwarze Glocke über der Stadt hängen, die nur von Abgasen und Staub des Verkehrs stammen kann. Überall häufen sich dann die Atem-Beschwerden. Die Stadt bringt dieses Problem nicht in den Griff. Die Autobahn würde  von Norden her noch mehr giftigen Abgase in den Krakauer Kessel schütten und ein gesundes Leben noch unmöglicher  machen, als es jetzt schon ist. Das Projekt ist demnach ein weiterer Schlag ins Gesicht der örtlichen Anti-Smog-Bewegungen (Brudny Kraków) und die miese Luft ein Grund für Touristen, diese Stadt besser nicht zu besuchen. 




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