Dienstag, 19. März 2013

Gier erzeugt Leid und was Papst Franziskus den Mächtigen auf den Weg gibt.

Es ist kein Vergnügen, einen Jammerblog zu schreiben und auch nicht, ihn zu lesen. Die Welt ist voll von Geschrei von Leuten, die meinen, ihre Meinung sei besonders wichtig. Seit der letzten Jahrtausendwende kam die wirtschaftliche Globalisierung so richtig in den Tritt, die Überwachung der Bürger und die Einschränkung der Bürgerrechte nahm in dem Maße zu, wie das Landgrabbing in unterentwickelten Regionen, die Knechtung der Armen auf allen Kontinenten, die Zerstörung der Meere und Verseuchung von Böden und der Atmosphäre.

Die Welt in den Klauen der Mächtigen. Maminato-Technik©W. Hofer



Es ist meine Generation, welche dieses Unheil vermehrt und ich schäme mich dafür. Gier erzeugt Leid. Unsere Gesellschaft sieht es als Notwendigkeit an, die Gier als Motor ihrer Existenz wie eine Tugend zu pflegen. Heuchlerisch wird die Zunahme allen Leids hingenommen, obwohl genug Gelegenheit bestünde, es besser zu machen. Fast alles, was an besonders originellen Lösungen in den letzten Jahren lauthals und reich illustriert hinaus posaunt wurde, diente vor allem dem Eigennutz. Die vielen kleinen Stimmen, die um mehr Humanität betteln, werden an den Rand, in das Chaos, in das Vergessen, in eine politische Kaste oder in die Illegalität gedrängt, krank gemacht oder umgebracht. 

Vieles, was wir relativ reiche Europäer glauben besitzen zu müssen, unser vermeintlicher Wohlstand und Fortschritt, ist nicht nur zu viel des Guten, nein es ist ein Übermaß der Schande. Es ist eine Schande, für die meine Worte nicht reichen, nie gereicht haben. Es ist ein Verbrechen gegen die Schöpfung, eine Anmaßung, die mich sprachlos macht. Die Satten unserer Zeit mästen mit dem Leid der anderen ihre Gier und sowohl das eine wie das andere wird von Tag zu Tag größer.

Mit der gesellschaftlichen Entwicklung bekommen auch die destruktiven Stilmittel verbesserte Grundlagen, welche ermöglichen, unglaubliches anzurichten, geschickt die Umwelt zu vernichten,  Menschen zu täuschen und in den Ruin zu treiben. Es gibt jedoch immer Gegenpole einer Entwicklung und das bleibt eine unserer Hoffnungen, ansonsten hätten die Fresser unser Leben bereits zerstören und auch sich selbst vernichtet. Ich danke an dieser Stelle allen Verantwortlichen, die auch in schwierigen Situationen ihre Menschlichkeit bewahrt haben. Jene zählen zu den Helden dieser Zeit. Aber manchmal braucht es regelrechte Wunder.

Angesichts des heran keimenden schmerzlichen Schicksals der Welt will ich auf ein kleines Wunder hinweisen, welche das Geschick der Menschheit ganz nach Stefan Zweig zum Besseren wenden könnte und wir das Glück haben in schmerzhaften Zeiten dem beizuwohnen. Die Wahl von Papst Franziskus mag nur ein kleines Zeichen dafür sein, aber es bringt völlig neue Töne in das weltweite Szenario. Die Machtsüchtigen und Regierenden müssen sich ab jetzt an jemandem messen, der ohne jegliche Gier, Stolz und Hass sich den Insignien seiner Macht bedienen darf. Seine Macht besteht darin, die Herzen der Menschen zu erreichen, ihre Liebe zu verdienen. Seine Worte haben die Macht, das Steuer unseres Lebensschiffes umzuwenden, um nicht an unheilvollen Klippen zu zerschellen. Ich habe folgende Aussagen des Papstes am Tag der Überreichung des Fischerringes aus dem Spanischen übersetzt:

Quelle: El Pais, 19.03.2013

Jorge Mario Bergoglio ha dicho que quiere ser un obispo de Roma que cuide “de los más pobres, de los más débiles, de los más pequeños, de quien tiene hambre, sed, es extranjero, está enfermo o en la cárcel”

Jorge Mario Bergoglio sagte, er will ein Bischof von Rom sein der sich um die Ärmsten, die Schwächsten, die Kleinsten kümmert, jene die Hunger haben, Durst, fremd sind, krank oder in einem Gefängnis. 
 
“Ciertamente, Jesucristo ha dado un poder a Pedro. Pero, ¿de qué poder se trata? Nunca olvidemos que el verdadero poder es el servicio, y que también el Papa, para ejercer el poder, debe poner sus ojos en el servicio humilde, concreto, rico de fe de San José y, como él, abrir los brazos para custodiar a todo el pueblo de Dios y acoger con ternura y afecto a toda la humanidad”.

" Sicherlich, Jesus Christus hat Petrus Macht gegeben. Aber wozu dient diese Macht? Vergessen wir nie, dass die wahre Macht im Dienen liegt und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, seinen Augenmerk auf das demütige (selbstlose) Dienen richten soll, reich an Glauben des Hl Josef und so wie er soll er die Arme öffnen, um das Volk Gottes zu behüten, mit Zärtlichkeit und Zuneigung für die gesamte Menschheit."

“Quisiera pedir, por favor, a todos los que ocupan puestos de responsabilidad en el ámbito político, económico y social: seamos custodios de la creación, del designio de Dios inscrito en la naturaleza, guardianes del otro, del medio ambiente; no dejemos que los signos de destrucción y de muerte acompañen el camino de este mundo nuestro”. 

 "Ich möchte Sie bitten, ich bitte alle jene, welche eine verantwortliche Stellung im Bereich der Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft inne haben: Seien wir Hüter der Schöpfung, in ihrer Natur ist die Handschrift Gottes eingetragen, seien wir Hüter des anderen, der Umwelt; lassen wir es nicht zu, dass die Spuren der Zerstörung und des Todes unseren Weg durch diese Welt begleiten." 

“Recordemos que el odio, la envidia, la soberbia, ensucian la vida. Custodiar quiere decir entonces vigilar sobre nuestros sentimientos, nuestro corazón, porque ahí es de donde salen las intenciones buenas y malas, las que construyen y las que destruyen. No debemos tener miedo de la bondad, más aún, ni siquiera de la ternura…”.

"Erinnern wir uns, dass der Hass, der Neid und der Hochmut das Leben verschmutzen. Hüten soll demnach heißen, über unsere Gefühle zu wachen, auf unser Herz, denn von hier gehen die guten und schlechten Intentionen aus, jene die aufbauen und jene die zerstören. Wir sollen keine Angst vor der Güte haben, mehr noch, auch nicht davor Zärtlichkeit zu zeigen ... ".

 “Recen por mí.”

"Betet für mich." 

 

 

 

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