Sonntag, 10. März 2013

Atelier Earth Spirit von der Vernichtung bedroht!!!

Mit EU-Milliarden gegen die Bevölkerung anbauen

Gerade rechtzeitig mit der Zusage der europäischen Union von 105,8 Milliarden Euro bis 2020 werden sämtliche Gemeinden nördlich von Krakau mit einem Horrorzsenarium konfrontiert. Ende Febrauar landete auf den Tischen der örtlichen Bürgermeister ohne Vorankündigung ein überdimensional invasives Autobahnprojekt von derartiger  wirtschaftlicher und sozialer Destruktivität, dass man sich zur Beschreibung nur eines Beispieles bedienen kann: Es ist, als ob man in meiner Geburtsstadt Wien unter Vertreibung der Heurigen eine sechsspurige Autobahn über den Nussberg quer durch den Wienerwald führen würde!

Es handelt sich bei der betroffenen Region nördlich von Krakau um eine sehr kleinteilige Hügellandschaft, seit Urzeiten besiedelt, großflächig unter Landschaftsschutz, mit dem angrenzenden Jura-Naturpark Ojców, der inclusive den außen liegenden Naturschutzenklaven ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen werden würde. Im Einzugsbereich der geplanten Trassen (mehrere Varianten die alle vergleichbare Umweltschäden anrichten) gibt es etliche Brunnen, welche die Region mit Trinkwasser versorgen, neu gebaute oder renovierte Freizeiteinrichtungen, wie z.B. die Burg Korzkiew, die Reitanlage Botoja, Villen und Streusiedlungen mit Gastgewerbebetriebe, mit EU-Mitteln errichtete Sportanlagen, natürliche Bachläufe, markierte Radwege,  die auf dem Weg zum Naturpark Ojców an schönen Wochenenden von tausenden Erholungssuchenden aus Krakau frequentiert werden. Es ist innerhalb einer Distanz von 15 km vom smogverseuchten Krakauer Zentrum die nächste Region, in welcher Städter und Touristen aus aller Welt, Natur pur, Kultur, Entspannung,  halbwegs klare Luft, sogar Trinkwasser aus Quellen vorfinden.

In dem Landschaftschutzgebiet vor dem Naturpark gelten strenge Bauauflagen. So blieben grüne Ruheinseln in der generell stark zersiedelten Region erhalten. Die Blickrichtung entspricht ca. der geplanten Trassenführung der Autobahn, wobei Ortsteile in den Tälern von Viadukten überspannt werden würden. Blick von Norden auf die Kirche von Korzkiew.

Der Vorwand für den Bau, ist eine stark frequentierte Landesstrasse Nr 94, die am Rande der genannten Region Krakau mit der Kleinstadt Olkusz verbindet. Deren Ausbau ist schon längst fällig. Doch die dafür vorgesehene Trasse wurde in diesem Projekt ohne stichhaltige Gründe verworfen.

Statt dessen soll nun diese historische Kulturlandschaft vor Krakau von einer vierspurigen Autobahn unwiederbringlich zerstört werden! Die Anwohner werden mit einem Projekt konfrontiert, das weder Rücksicht auf Bevölkerung oder Natur, noch geltende Landschaftsschutzauflagen, oder die ökonomische Entwicklung der betroffenen Gemeinden nimmt. Die Landschaft würden in einem Einzugsbereich von einem Kilometer Breite komplett zerstört werden, was gleichbedeutend ist mit der Degradierung des gesamten Landschaftsschutzgebietes in Anschluss an den Naturpark Ojców.

Bei genauerer Betrachtung des Projektes wird deutlich, dass diese Autobahn eine weitläufige Verbindung nach Kattowitz (Oberschlesien) herstellen sollte. Die Kosten dieses Projektes werden grob auf mehrere Milliarden Zloty geschätzt. Für die Planung dieses Vorhabens ist die international tätige Firma ARUP mit einem Sitz in Warschau, im Auftrag des Województwo Małoposkie (Landesregierung von Kleinpolen) verantwortlich. Hervorzuheben ist, dass es bereits eine gut ausgebaute Autobahn nach Kattowitz gibt, allerdings mit sehr hoher Maut, welche die Polen auf Ausweichstrecken umgehen, womit diese Autobahn unterfrequentiert ist. Anstatt diese Mautsituation zu ändern, wird ein Parallelprojekt lanciert, welches in Zukunft aller Voraussicht nach ebenfalls gebührenpflichtig sein wird, darüber lässt man die Leute ebenfalls im Unklaren.

Die aufgebrachten BürgerInnen von Przybysławice, eine der betroffenen Gemeinden,  lassen sich bei einer Gemeindeversammlung über Charakter des Projektes und Trassenverlauf erklären. Es ist unannehmbar und wird zu 100% von der Bevölkerung abgelehnt. Der kleine Gemeindesaal war mit 80 Personen voll besetzt.

Sowohl die blauen als auch die violette Linien bezeichnen die geplanten Autobahntrassen, welche in der Bauphase 1km breite Schneisen quer durch Ortschaften, Landschaftsschutzgebiete (Juratäler) und historisch gewachsene Kulturlandschaften schlagen.

Bürgermeister und Ortsvorsteher wurden vor vollendete Tatsachen gestellt.

Weder die örtlichen Volksvertreter der fünf betroffenen Gemeinden, noch die Verantwortlichen des Naturparks wurden im Vorfeld der Planungsphase, welche den ponischen Steuerzahlern bereits 300.000 Zloty an Honorarzahlungen gekostet hat, informiert. Die Bürgermeister bekamen vom Land Kleinpolen eine nur 3tägige(!) Frist eingeräumt, das Projekt zu bewerten. Es war den Gemeinden in dieser kurzen Zeit nicht möglich, die Bevölkerung umfassend zu informieren. Sie haben daher in schneller Einschätzung der Lage sämtliche Varianten der Trassenführung mit scharfer Kritik abgelehnt. Diese Entscheidung wird zu 100% von der Bevölkerung mit getragen. In den nachträglich einberufenen Bürgerversammlungen wurden sämtliche präsentierte Varianten des Autobahnverlaufs in den betroffenen Gemeinden abgelehnt. Dies hat aufschiebende Wirkung, aber mit der Ruhe der Bewohner ist es vorbei. Es ist allen bewusst, dass ein langwieriger Kampf bevorstehen kann. Familien in unmittelbarer Nachbarschaft, die über 100 Jahre hier leben, fürchten ihr Land verlieren, von Profitmachern vertrieben zu werden.
Die Menschen fühlen sich in diesem Fall als Spielball einer diffusen Politik von oben herab,  welche das Trauma einer totalitären Vergangenheit wieder erwachen lässt.


Die Landschaft um das Schloss Korzkiew wäre ebenso wie das Atelier Earth Spirit unmittelbar betroffen und gleichbedeutend mit dem Ende der dort veranstalteten Festivals mit Workshops für behinderte Kinder in heilsamer Natur.

Das Atelier Earth Spirit wäre unmittelbar von der Zerstörung betroffen. Ich persönlich vertraue in Gottes Kraft und Gerechtigkeit, dass ein Werk, dass in Seinem Licht und Einverständnis entstanden ist und getragen wird, nicht vernichtet wird. Es ist mir bewusst, dass eine derart religiöses Statement nicht überall gut ankommt, aber so ist nun mal meine persönliche Herangehensweise in harten Zeiten. Zuversichtlich stimmt auch, dass mit den ersten Gerüchten über den zu erwartenden Landfrevel ein massiver Widerstand der Bevölkerung zu erwarten sei und hoffe auf massive Hilfe von außen, falls sich die Lage zu unserem Ungunsten entwickelt.

Eine fehlgeleitete Wirtschaftsmacht der EU-Gelder?

Was soll eine Autobahn, welche die Bevölkerung nicht will? Der Slogan "Europa der Regionen" würde so zum Hohn. Eine Bevölkerung, die sich gerade vor 20 Jahren von einem kommunistischen Regime befreit hat, in einer mühseligen Reformepoche eine Lebensbasis geschaffen hat, fühlt sich plötzlich ihrer Rechte beraubt. Es herrscht mit einem Schlag die Angst vor der Macht eines übermächtigen fremden Kapitals, welches seinen anonymen Mittelsmännern scheinbar die Mittel in den Hand drückt, den Willen der Bevölkerung zu ignorieren, lokale Gesetze zu umgehen, alles zu negieren, was zum Schutz der Einwohner und deren Lebensraum geschaffen wurde. Anders kann man dieses Projekt nicht erklären, anders wird es von den Betroffenen auch nicht aufgefasst, falls es tatsächlich realisiert wird.

Widerstand ist vorprogrammiert

Polen war 200 Jahre lang ein besetztes Land, heute zeugen unweit des Ateliers die Reste des alten Österreichisch-Ungarischen Grenzverlaufes davon. Eine blutig umkämpfte Grenze zwischen dem Zaren-Russland und Alt-Österreich. Über diese Grenze wollen nun die nächsten Lebenszerstörer das Land mit Beton überrollen. Land in dem sich immer wieder die Partisanen zurück gezogen haben, die Widerständler, auch verfolgte Juden. Nun will man den Nachkommen ihren Grund und Boden verderben? Das wird man hier garantiert nicht zulassen.

Abschließend gesagt
Es ist mir schon klar, dass ich als unmittelbar Betroffener einen subjektiven Standpunkt einnehme und kann Sie daher nur einladen, persönlich unsere Region zu besuchen, um den Wahnwitz dieses Autobahn-Projektes zu begreifen. Ich werde über den  Fortgang der Lage weiterhin informieren. Diese Angelegenheit kann sich vermutlich über Jahre hinziehen und ist noch zu wenig ausgegoren um lauthals Hilfe! zu schreien, aber ich freue mich über jede Anregung und Mithilfe in dieser Sachlage.

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