Die Gemeindeversammlung in Przybysławice mit ihrer Abstimmung gegen den Autobahnbau durch das Gemeindegebiet hat zwar in besonderer Weise den entschlossenen Widerstand der Bevölkerung manifestiert, aber es bleibt weiterhin die Frage offen, wie gefährlich dieses Projekt für uns tatsächlich ist. Bleibt es nur ein Vorschlag oder will man es mit erhöhtem Druck durchsetzen?
Ich beschloss daher
einen unabhängigen Wissenschaftler der in diesen wirtschaftlichen Bereichen beruflich zu tun hat, um Rat zu fragen. Ich hatte Glück und konnte ihn heute in Krakau treffen. Er wusste nichts von diesem Autobahnprojekt und versuchte anhand von Satellitenaufnahmen, den spärlichen Informationen aus den Pressemeldungen und einer Kopie der geplanten Trassen deren Realisierbarkeit überblicksmäßig zu beurteilen. Sein erster Kommentar: "Wer macht den so etwas? Das ist ja völlig unmöglich. Das geht nie durch." Er wies darauf hin, dass dieses Projekt in keiner Weise einen finalen Charakter aufweise. "Wenn die das so machen wollten, würden alleine die Planungen und die Bewilligungen noch unzählige Jahre dauern. Einfach ein paar Striche durch die Landschaft ziehen, das kann jeder machen."
Er wies darauf hin, dass es in angrenzenden Regionen ähnliche Probleme mit der Akzeptanz gäbe. Die dichte Verbauung der Streusiedlungen um Krakau machen große Infrastrukturprojekte so gut wie unmöglich. So wird westlich von Krakau eine geplante Bahntrasse - bei weitem ökologischer und weniger invasiv als Autobahnen, von der Bevölkerung blockiert.
Die Menschen in den wachsenden Siedlungen
werden jedoch eine verbesserte Infrastruktur brauchen. Aber wie wäre es mal mit kreativen, innovativen Ideen? Als guter Anfang könnten intelligent angelegte Radwege tausenden Radlern, die bis dato auf den gefährlichen Autostraßen aus der Stadt radeln, auch quer durch Siedlungen eine sichere Anfahrt in den Naturpark ermöglichen. Weitere EU-Gelder könnte man in leistungsstarke Solarkraftwerke investieren, mit denen Stromtankstellen und ein Verbund von E-Personentransportern für den Pendelverkehr betrieben werden. Ebenso ein E-Bike Verleih in Gemeinden, die besondere Radrouten anzubieten haben. Der Rest würde sich dann schon ergeben, wie z.B. Polens erste Stadtseilbahn aus den Randbezirken, stressfrei aus der grauen Wohngegend bis direkt in das Freizeitangebot in frischer Natur, zum Joggen, Radeln, Schlemmen und Wandern... einfach Leben.
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